Trauermedien spielen eine wichtige Rolle am Arbeitsplatz jedes Bestatters. Sie sind so vielfältig wie die Verstorbenen selbst, aber was gibt es für Trauermedien? Wie setze ich sie ein und gibt es vielleicht neue Trauermedien mit denen sich Bestatter befassen sollten?
1. Sterbezettel
Sterbezettel oder auch Totenzettel sind einfache oder gefaltete Zettel in DIN A6 oder DIN A7, welche die wichtigsten Lebensdaten des Verstorbenen enthalten. Sie werden meist auf Totenmessen an die Trauernden verteilt, heutzutage sind sie kaum noch verbreitet, weil Sie von den Gedenkbildern abgelöst wurden. Dennoch wird dieser Brauch in einigen katholischen Regionen immer noch gepflegt. Zu Anfang der Sterbezettel (im 17. Jahrhundert) wurden diese mit den wichtigsten Daten des Verstorbenen beschrieben, dann wurden auch Bibelzitate oder Heiligenbilder miteingefügt. Aktuell ist die Gestaltung dieser Sterbezettel etwas freier und es werden auch Zitate aus Literatur und Liedern abgedruckt. Der wichtigste Inhalt blieb aber immer bestehen, die Aufforderung für den Dahingeschiedenen zu beten.
2. Trauerkarten
Trauerkarten sind kein direktes Trauermedium mit denen sich ein Bestatter befasst, aber sicher sind schon öfter Personen auf Sie zugekommen und wollten wissen, wie man eine Trauerkarte verfasst. Deshalb hier eine hilfreiche Anleitung, die Sie diesen Menschen mit auf den Weg geben können:
- Einleitung und Beileidswünsche
- Mitgefühl ausdrücken
- Persönliche Worte
- Hoffnung machen
- Schlussformel
Das ist der einfache Aufbau einer Trauerkarte und eine kleine Stütze, die Freunden und Bekannten eines Verstorbenen eine große Hilfe sein kann.
3. Trauerbriefe
Trauerbriefe werden genutzt um auf eine Trauerfeier hinzuweisen, da oftmals bei größeren Trauerfeiern der Aufwand zu groß wäre, um jeden Gast telefonisch einzuladen. Zudem kann ein Telefonat auch sehr aufwühlend sein, sowohl für den Anrufer als auch für den Angerufenen. Durch einen Trauerbrief kann man dies umgehen und der Verlust kann in Ruhe verkraftet werden. Wahrscheinlich hat ihr Bestattungsunternehmen mehrere Vorlagen für einen Trauerbrief. Da diese Briefe an die engeren Verwandten und Bekannten verschickt werden, ist es üblich die Worte möglichst persönlich zu wählen.
4. Gedenkbilder
Wie bereits erwähnt haben Gedenkbilder oder auch Sterbebildchen heute die Sterbezettel fast vollständig abgelöst. Sie werde entweder bei der Trauerfeier verteilt oder mit den Danksagungen verschickt. Trauerbilder enthalten, wie der Sterbezettel, kurze Informationen über den Verstorbenen, aber auch ein Bild. Dieses soll den Hinterbliebenen und Freunden als Erinnerung dienen, gegen das Vergessen. Auch wird heutzutage meist die Bitte um ein Gebet für den Verstorbenen weggelassen. Natürlich wird sich nicht bei jedem Verstorbenen ein tolles Bild finden lassen, welches die Angehörigen verbreiten möchten, aber weisen Sie darauf hin, dass ein Gedenkbild immer eine großartige Erinnerung an den Verstorbenen ist.
5. Nachrufe
Der Nachruf ist wahrscheinlich das älteste Trauermedium. Bereits die Griechen und die Römer praktizierten den Nekrolog. Der Nekrolog ist eine Würdigung des Lebenswerks des Verstorbenen. Oftmals wird er für Prominente in Zeitungen veröffentlicht oder sogar in Filmen umgesetzt. Dennoch wird es viele Verstorbene geben, die aufgrund ihrer Position oder ihres Engagements einen Nachruf verdient haben.
6. Todesanzeigen
Die Traueranzeige oder Todesanzeige ist die öffentliche Bekanntmachung eines Todesfalls in der Tagespresse. Neuerdings finden sich Todesanzeigen auch auf virtuellen Friedhöfen oder auf Gedenkseiten. Die Hinterbliebenen gestalten meistens mit ihnen diese Anzeige, um das Dahinscheiden bekannt zu geben. Die Form ist nahezu immer gleich, dennoch gibt es neuere Tendenzen. Zum Beispiel wird ein Porträtfoto des Verstorbenen in die Anzeige eingefügt. Aber auch eine persönliche Ansprache ist heute bei Traueranzeigen gern gesehen. Dies verleiht ihr eine private Note und hilft Verstorbenen bei der Trauerarbeit. Ermutigen Sie ihre Kunden dazu einige persönliche Worte zu wählen, falls der Verstorbene nicht schon vorher seine Anzeigenform geäußert hat. Sie müssen immer beim Verfassen einer solchen Anzeige daran denken, dass diese Traueranzeige nicht nur viel über den Verstorbenen aussagt, sondern auch über seine Familie.
7. Danksagungen
Es gibt zwei Arten für die Hinterbliebenen Danke zu sagen, als Anzeige in der Tagespresse oder als persönlichen Brief. Erwähnt werden können: die Beileidsbekundungen, die Anteilnahme oder die Blumengeschenke.
8. DVD der Trauerfeier
Es ist zwar immer noch kein Standard, aber ein Video der Trauerfeier wird bei Bestattungsunternehmen immer beliebter. Natürlich brauchen Sie das nötige Know-how oder den richtigen Ansprechpartner, um einen Film zu realisieren. Dennoch sprechen viele gute Gründe dafür, sich als Bestatter mit Videos auseinanderzusetzen. Zunächst überbrückt ein Video Distanzen. Hinterbliebene die aus gesundheitlichen oder geografischen Gründen nicht an der Trauerfeier teilnehmen, können so trotzdem „dabei“ sein. Ferner kann ein Video bei der Trauerarbeit helfen und es erinnert die Hinterbliebenen an die Besucher der Trauerfeier, denn im Eifer des Gefechts gehen oftmals einige Trauergäste unter. Viele Bestattungsunternehmen gestalten ihre Videos auch als filmischen Nachruf bei dem Bilder und Ereignisse aus dem Leben des Verstorbenen gezeigt werden.
9. Bilder, Sprüche und Symbole
Gerade bei jungen Verstorbenen ist es heute üblich eine Bildpräsentation auf der Trauerfeier zu zeigen. So können die Hinterbliebenen Abschied nehmen und sich an schöne Zeiten mit dem Dahingeschiedenen erinnern. Ermutigen Sie ihre Kunden dazu, eine Bildcollage anzufertigen oder anfertigen zu lassen, es wird ihnen bei der Trauerbewältigung helfen und kann versendet auch eine schöne Erinnerung sein.
10. Trauermusik
Trauermusik ist eine gute Möglichkeit für die Hinterbliebenen, sich in die Trauerfeier einzubringen. Sie kennen am besten Musikstücke, die den Verstorbenen begleitet haben und die an schöne Momente mit ihm erinnern. Das Aussuchen entsprechender Musikstücke ist mittlerweile ein alter Hut unter Bestattern, aber bedenken Sie immer, nicht jedes Musikstück eignet sich zur Eröffnung einer Trauerfeier.
Wie gehen Sie mit Trauermedien um? Nutzen Sie bereits alle der vorgestellten Medien oder kennen sie neue?