5 Tipps für den Umgang mit den Angehörigen des Verstorbenen

Bestatter übernehmen nicht selten auch die Aufgabe eines Seelsorgers. Der einfühlsame Umgang mit den Angehörigen ist somit eine wichtige Eigenschaft eines guten Bestatters. Wir haben Ihnen 5 grundlegende Tipps zusammengestellt, die man dabei beachten sollte.

1. Eigenes Auftreten

Bevor Sie zum Ort des Geschehens kommen, sollten Sie sich innerlich sammeln und die bevorstehende Situation im Kopf durchgehen. Dies kann beispielsweise während der Zeit der Anfahrt aber auch vor dem Losfahren erledigt werden.

Strahlen Sie Ruhe und Sicherheit aus (z.B. Körperhaltung kontrollieren). Hektik und Zeitdruck sind der Situation nicht angemessen.

2. Vorstellung

Treten Sie nach dem Klingeln an der Haustür einen Schritt von der Tür zurück.

Stellen Sie sich bei den Anwesenden mit Ihrem Namen vor und erklären Sie zudem, woher Sie kommen. Wenn Sie zu zweit vor Ort sind, sollte die Person, die das Gespräch leitet, die andere Person vorstellen und deren Aufgabe erläutern.

3. Überblick verschaffen

Informieren Sie sich darüber, wo in der Wohnung oder in dem Haus, sich der Verstorbene befindet. Eventuelle Besonderheiten der Todesumstände, sollten nach Möglichkeit schon vorher in Erfahrung gebracht worden sein.

4. Abschied nehmen

Erfahrungsgemäß fällt der Abschied leichter, wenn die verstorbene Person noch einmal gesehen wurde. Auch das Durchführen von Handlungen wie Anlegen von Schmuck oder Hilfe beim Ankleiden, kann einen wichtigen Beitrag zur Trauerverarbeitung leisten.

Manche Menschen sind der Ansicht, dass sie den Verstorbenen durch Fernbleiben der Aufbahrung besser so in Erinnerung behalten können, wie er zu Lebzeiten war. Auch dieser Wunsch, den Verstorbenen nicht noch einmal aufgebahrt zu sehen, sollte selbstverständlich gewährt werden.

5. Trauerarbeit

Aufbahrung

Direkt nach dem Tod eines geliebten Menschen befinden sich Angehörige oftmals in einem traumähnlichen Stadium. Sie können das Geschehen noch nicht begreifen oder fassen. Um Trauerarbeit zu ermöglichen, sollten die Menschen langsam und einfühlsam die Realität erfahren. Denn nur so ist der Weg der Trauerverarbeitung möglich.

Geduld

Mit dem Tod eines geliebten Menschen bricht auch die gesamte Welt seiner Angehörigen zusammen. Daher werden unterschiedliche Themen und Fragen in vielen Fällen ungeordnet und bruchstückhaft an Sie herangetragen. Helfen Sie mit einem offenen Ohr und viel Geduld, alles wieder neu zu sortieren und zu organisieren. Im Gespräch sollte zudem geklärt werden, welche Angehörigen außerdem benachrichtigt werden sollen.

Emotionale Reaktionen wie Weinen, Schreien usw. sind ebenfalls wichtig für die Trauerarbeit und sollten auf keinen Fall unterdrückt werden.