In den letzten Jahren wird der Beruf des Bestatters mehr in die Öffentlichkeit gerückt. Dokus, Bücher und Reportagen erscheinen in regelmäßigen Abständen. Ist es eine große Chance für Bestatter, dass sie auf einmal in den öffentlichen Fokus rücken, oder sind damit auch Risiken verbunden?
Chancen der Bestatter Reportagen:
• Bestatter sind auch Menschen – klingt komisch, ist aber so. Die meisten Menschen lernen Bestatter in einer schrecklichen Zeit kennen und erfahren aus diesem Grund selten, dass Bestatter auch lachen können. Dokus und humoristische Bücher, wie die von Peter Wilhelm, zeigen ein anderes Bild vom Bestatter – machen ihn menschlich und sympathisch.
• Die Präsenz der Bestatter in den Medien war selten so hoch. Diese Präsenz bedeutet, dass viele Menschen sich automatisch mit ihrem eigenen Ableben beschäftigen und Themen wie Bestattungsvorsorge in den Fokus gerückt werden.
• Dokus über Bestatter rücken in den Vordergrund, was sonst oft verborgen bleibt. Sie kennen es sicher auch, dass einige Menschen rätseln, was Sie als Bestatter so tun. Natürlich es gibt Dinge, die jeder weiß, aber viele Dinge passieren ja im Verborgenen. Das ist durch die vielen Dokumentationen nun anders. Bestatter lassen sich über die Schulter schauen und machen ihren Beruf transparenter.
• Sido sagte nach seinem Ausflug in den Bestatter-Beruf: "Der Tod war etwas, was ich weit weggeschoben habe von mir, weil ich Angst davor hatte. Aber jetzt denke ich auch darüber nach." Der Tod gehört zum Leben ist eine Floskel, die wir viel zu gerne sagen, aber sie entspricht nun mal den Tatsachen. Der Tod eines Menschen gehört genauso in den Mittelpunkt wie das Leben. Mit dem Rapper haben das bestimmt auch viele seiner Fans verstanden.
• Dokus, Bücher und Reportagen über Bestatter sollen vor allem eines – sie sollen den Zuschauern die Angst nehmen. Die Angst vor dem Tod, die Angst vor dem Danach und die Angst vor dem: „Was passiert mit mir oder Oma Erna, wenn Sie nicht mehr bei uns ist?“ Diesen Zweck erfüllen die Fernsehsendungen auf jeden Fall.
Risiken der Bestatter Dokus:
• Doch leider haben die Dokumentationen und Bücher nicht nur Vorteile. Besonders ältere Menschen tun sich schwer mit dem Gedanken an einen Bestatter, der auch mal über einen schlechten Witz lacht. Kritische Stimmen merken oft an, dass ein pietätvoller Beruf durch Spaßmacher und Rapper veralbert werde.
• Des Weiteren wird der Bestatter-Beruf transparent gezeigt, aber nur die vermeintlich „spannenden“ Tätigkeiten werden in Szene gesetzt. Die Zuschauer sehen wie Leichen gewaschen werden und Grabreden verfasst werden müssen, vom Papierkram, den ein Bestatter täglich absolvieren muss, merken die sie nichts.
• „Das kann doch jeder machen.“ Nach der zweiten oder dritten Dokumentation sind einige überzeugt, dass den Beruf des Bestatters doch jeder machen kann. Dabei wird oft vergessen: Ein Bestatter muss nicht nur Leichen waschen und aufbahren, er muss auch mit den Hinterbliebenen respektvoll umgehen und er darf seinen Beruf nicht mit sich herumtragen. Wie sagte der Bestatter bei Sido in the Box: „...wenn du drei Tage hier arbeitest und keine Alpträume hast, dann kannst du den Beruf ausüben.“
Alles in allem kann man sagen, dass eine verstärkte Präsenz des Bestatter Berufs viele Vorteile für die Branche hat. Bestatter werden in den Fokus gerückt und zeigen sich als echte Menschen, die Lachen und Weinen. Außerdem bringt es viele Menschen dazu sich mit ihrem eigenen Ableben auseinanderzusetzen und das kann nur eine gute Sache sein.
Sehen Sie weitere Chancen und Risiken durch Dokumentationen für den Beruf des Bestatters?