Bestatter und Werbung – pietätlos oder notwendig?

Bestatter geben nur rund 5% ihres Etats für Werbung aus, in 10 Jahren müssen es Schätzungsweise 20% sein um am Markt bestehen zu können. Was kann man also jetzt als Bestatter tun um am Markt attraktiv zu bleiben? Das Stichwort heißt Vorsprung. Erarbeiteten Sie sich einen Werbe-Vorsprung. Eine Internetseite bringt nichts, wenn sie aussieht wie jede andere Bestatter-Internetseite. Werbung bringt nichts, wenn sie nicht informativ, abwechslungsreich und hochwertig ist. Wie erarbeitet man sich also einen Werbevorsprung? Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Werbeplakate eines Berliner Bestattungsunternehmens, die in U-Bahnhöfen Aufmerksamkeit erregte. Auf einem großen, weißen Plakat war der Satz „Kommen Sie doch näher.“ zu lesen. Blöd nur, dass das Plakat auf der gegenüberliegenden Seite des Bahngleises hing. Man kann nun darüber streiten, wie geschmackvoll diese Werbung ist, aber man kann nicht leugnen, dass sie Aufmerksamkeit gebracht hat.

1.    Entwickeln Sie ein Konzept

Als erstes sollten Sie sich ihren Markt anschauen. Blicken Sie auf die individuelle Ausstattung ihres Unternehmens und schauen Sie sich auch die Wettbewerber an. Wie war die Entwicklung in den letzten drei Jahren und hat sich etwas Signifikantes am Markt verändert? Die meisten Bestatter werden das ohnehin mit 2 Antworten quittieren. 1. Der Trend geht zu anonymen Beerdigungen oder Dumping-Beerdigungen und 2. Die Bedeutung trauerpsychologischer Unterstützung nimmt weiterhin zu. Außerdem sollten Sie ihre Kunden auch analysieren. Es mag schwer sein zu fragen, wie ihr Kunde auf Sie aufmerksam geworden ist, aber es kann sehr aufschlussreich sein. Werden Sie sich über ihre Stärken und Schwächen klar. Auf was sind Sie besonders stolz, wenn sie an ihr Unternehmen denken. Heben Sie dies hervor.
Dann sollten Sie sich Ziele setzen und Maßnahmen entwickeln, wie sie ihre Ziele erreichen. Dabei hilft nur ein Profi oder Sie probieren sich selber mal aus. Vielleicht haben Sie ja einen Angestellten, der pfiffige neue Ideen hat, die Sie ohne viel Aufwand umsetzen können.

2.    Zeigen Sie Kompetenz

Niemand hat soviel Kompetenz anzubieten, wie Sie. Seien Sie sich dessen bewusst und zeigen sie ihr Wissen - egal ob durch Werbung oder auf ihrer eigenen Internetseite. Geben Sie Einblicke in ihr tägliches Geschäft und zeigen Sie ihren Kunden auch gerne die menschliche Seite des Bestatters. Das kommt immer gut an.
Sie könnten zum Beispiel eine Checkliste für Trauerfälle erstellen und sie verbreiten. Sie können auch Vorträge in ihrem Bestattungsunternehmen anbieten, die das Interesse ihrer Kunden wecken - Informationen über gesetzliche Bestimmungen und Änderungen oder allgemeine Informationen über die Arten von Bestattungen.

3.    Netzwerken Sie

Eigentlich verfügt jeder Bestatter über ein gutes Netzwerk an Floristen, Trauerrednern, Druckereien und viele Anbieter mehr. Nutzen Sie diese Netzwerke. Treffen Sie sich mit ihrem Floristen und denken Sie zusammen über eine werbewirksame Maßnahme nach. Das können schon Kleinigkeiten sein, wie eine ähnliche Gestaltung der Printwerbung. Egal, welche Werbung, dann zu sehen ist – der Kunde wird sie immer mit beiden assoziieren.
Des Weiteren nutzen viele Bestatter ihre Räumlichkeiten um Veranstaltungen abzuhalten. Autorenlesungen oder Kunstausstellungen sind ein beliebtes Mittel um den Kunden die Schwellenangst vor dem Bestatter zu nehmen. Kunden, die ihren Laden bereits einmal so erlebt haben, werden sich mit Sicherheit an Sie erinnern und ihre Gastfreundschaft. Netzwerken kann auch in diesem Fall hilfreich sein. 

4.    Trauer wird immer individueller, nutzen Sie das

Der Trend zur individuellen Trauerfeier hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Nutzen Sie das aus. Zeigen Sie wie einzigartig Sie die Trauerfeiern ihrer Kunden organisiert sind. Natürlich sind Sie Experte für alle Neuerungen, die sich auf dem Bestattungsmarkt ergeben, wie beispielsweise der Trend Särge von den Hinterbliebenen bemalen zu lassen oder Trauerfeiern für erkrankte Verwandte aufzuzeichnen.

Wie bewerben Sie ihr Unternehmen? Wenden Sie schon einige der hier vorgestellten Methoden an, oder haben Sie ihre eigene Strategie entwickelt?