Bestattungen – nachhaltig und ökologisch, geht das?

Viele Menschen wollen ihr Leben heute ökologisch und nachhaltig gestalten. Sie kaufen regionale Bio-Produkte und achten auf ihre CO2-Bilanz. In letzter Konsequenz soll auch ihre Bestattung diesen Vorgaben folgen. Aber ist eine nachhaltige und ökologische Bestattung überhaupt machbar? Was müssen Bestattungsunternehmen leisten, um diese Kundschaft zufrieden zu stellen?

Die nachhaltige Urne

Die ökologisch sinnvolle Urne verzichtet auf Metalle und Lacke. So eine Urne ist oft aus Pappe, Holz oder Kartoffelstärke gestaltet. Sogar Urnen aus nachhaltiger Forstwirtschaft kann man finden, wenn man den Wunsch einer nachhaltigen Bestattung hegt. Für unsere Urnen verwenden wir zum Beispiel recyceltes Zeitungspapier – so ist das Material biologisch abbaubar. Die verwendeten Farben und Kleber sind wasserlöslich und garantieren eine natürliche Vergänglichkeit ohne die Umwelt zu belasten.

Der ökologische Sarg

Ein nachhaltiger Sarg erfüllt im Wesentlichen drei Kriterien: Die Produktion sollte aus schnell nachwachsenden Hölzern erfolgen. Des Weiteren sollte auf Metalle, Lacke und Kleber weitgehend verzichtet werden. Natürliche Leime und klassische Holzverbindungen sind eher empfehlenswert. Außerdem sollten die Arbeitsbedingungen, unter denen die Särge hergestellt werden, nachhaltig sein. Dazu gehören sowohl die sozialen Bedingungen der Arbeiter, wie auch die ökonomischen Bedingen des ganzen Betriebes. 

Das nachhaltige Grabmal

Bei der Frage nach einem nachhaltigen und ökologischen Grabmal sind die Materialien eher zu vernachlässigen. Es sei denn Sie werden aus weit entfernten Teilen der Welt herangeschafft. Wichtiger sind die Arbeitsbedingungen unter denen die Grabmäler hergestellt werden. Immer wieder drängen günstige Grabmäler aus Fernost auf den Markt. Diese werden aber oft unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt. Ganz zu Schweigen von den Emissionswerten, die eine Frachter-Überfahrt für ein solches Grabmal auslöst.

Der radikale Weg zur Nachhaltigkeit

Eine besondere Form der nachhaltigen Bestattung zeigt sich in den USA, Groß Britannien, Kanada und Australien. Dort können sich Verstorbene für eine alkalische Hydrolyse, oder auch Resomation, entscheiden. Die Leiche wird hierbei in einem Hochdruckbehälter mittels einer Lauge zersetzt – ein Verfahren, mit dem auch Tiere den Weg zur letzten Ruhe nehmen. Mit den Überresten des Verstorbenen kann nun bedenkenlos gedüngt werden.

Wer eine nachhaltige und ökologische Bestattung wünscht, der sollte nicht nur über Sarg, Urne und Grabmal nachdenken. Der Blumenschmuck und die Bestattungswäsche sollten auch aus Naturfasern hergestellt sein. Alles in allem kann man sagen, dass eine Feuer- oder Erdbestattung in Deutschland unter ökologischen Gesichtspunkten immer noch die nachhaltigste Alternative ist.