Die Geschichte der Bestattung Teil 3: Griechenland

Epikur wird folgendes Zitat nachgesagt: „Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht.“ So einfach machten es sich aber nicht viele Griechen. Es entstanden Totenkulte und Bestattungsriten, die unseren heutigen nicht unähnlich sind. Aber auch Magie und Philosophie beeinflussten die Bestattungen im antiken Griechenland.

1.    Die Grabstätten im antiken Griechenland

Am Anfang der Bestattungen in Griechenland tendierten die Hinterbliebenen die Toten in oder neben ihren Häusern zu begraben. Doch bald darauf setzten sich Friedhöfe außerhalb der Stadt durch. Diese Totenstädte werden auch Nekropolen genannt. Die Berühmteste unter ihnen ist bei Myra, wo unter anderem der Bischof von Myra bestattet wurde. Den Griechen verdanken wir auch unsere heutigen Grabsteine. Anfangs stellten Sie nur einfache Stein am Grab auf, die später zu Grabstelen wurden. Hier war der Name des Verstorbenen zu lesen. Später entwickelten sich die einfachen Stelen zu wahren Monumenten mit Figuren und Flachreliefs auf ihnen. Durch die Demokratie wurde so ein Prunk verboten, somit hatten die Griechen auch die erste Friedhofsordnung. Eine Regel besagte: An einem Grab durften maximal 10 Männer 3 Tage lang arbeiten. Diese Art von Grab setzte sich aber nicht durch und schon bald wurden die Gräber prunkvoller als zuvor.

2.    Bestattungsrituale im antiken Griechenland

Die Bestattung war eine hohe Pflicht im antiken Griechenland an der die ganze Familie teilnahm. Der Verstorbene wurde mit duftenden Essenzen präpariert und er wurde in weiße Gewänder gehüllt auf einem Totenbett gelegt. Dies geschah in den Reihen der Familie und wurde nur in Athen in einem öffentlichen Trauerhaus begangen. Angehörige schnitten sich die Haare ab und Klageweiber trauerten um den Toten.
Die Beisetzung wurde in den frühen Morgenstunden begangen, damit die Götter nicht beim Anblick des Verstorbenen beleidigt werden. Ein oftmals prunkvoller Leichenwagen brachte den Toten zum Grab und dieser wurde von Rednern begleitet die den Verstorbenen ehrten. Anschließend kam es zu einem Leichenschmaus. Am nächsten Tag brachten die Hinterbliebenen Tran- und Speiseopfer dar. Dies wurde jedes Jahr am Todestag des Verstorbenen wiederholt. 

3.    Vorstellungen vom Tod im antiken Griechenland

Das antike Griechenland definierte zum ersten Mal den Begriff der Seele. Starb jemand, so löste sich seine Seele vom Körper um in das Reich der Toten zu fliegen. Die Seele war das Ebenbild des Toten nur ohne Körper – sie konnte auch leiden. Das Totenreich war im antiken Griechenland ein trostloser Ort.  Dies störte die Toten aber kaum. Nachdem sie aus dem Fluss des Vergessens getrunken hatten über die sie der Fährmann Charon brachte war es ihnen egal. Charon brachte die Seelen mit einem Boot über den Fluss, daher kommt auch der Bestattungsbrauch den Toten Münzen auf die Augen zu legen, um den Fährmann zu bezahlen.   

Die Römer übernahmen viel von den Bestattungsritualen der Griechen. Dennoch werden wir uns anschließend mit den kleinen und feinen Unterschieden zwischen den Griechen und den Römern in der Antike befassen.