Google Trends: Interesse an Beerdigungen steigt

Schaut man sich bei Google Trends die Entwicklung des Suchinteresses für die Begriffe ‚Bestattung’ und ‚Beerdigung’ an, so kann man wirklich nur staunen. Während das Suchvolumen für Bestattungen kaum angestiegen ist, so zeigen immer mehr Google-Nutzer Neugierde für Beerdigungen – und zwar mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr 2009!

Kurze Begriffsklärung

Die Verwendung der drei Begriffe ist oftmals nicht ganz eindeutig. Da ‚Bestattung’ den gleichen Wortstamm hat wie ‚Bestatter’, wird dies meist als Oberbegriff genutzt, um alles, was nach dem Tod eines Menschen geschieht (Beauftragung eines Bestatters, Trauerfeier, Einäscherung u.Ä.), zu beschreiben. Als ‚Beisetzung’ wird die Überführung des Toten zum Bestattungsort verstanden. Eine Form der ‚Beisetzung’ ist dann die ‚Beerdigung’.

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Auf der Grafik zu sehen sind die Suchanfragen in rot für den Begriff ‚Beerdigung’, in blau für ‚Bestattung’ und in gelb für ‚Beisetzung’. Die Höhe des Volumens wurde monatlich seit 2004 erfasst. ‚Beisetzung’ wird von den drei Begriffen am wenigsten gesucht, ‚Beerdigung’ am meisten. Und während ‚Bestattung’ und ‚Beisetzung’ über die Jahre kaum an Suchvolumen zugenommen haben, haben sich die Suchanfragen für ‚Beerdigung’ mehr als verdoppelt.

Mögliche Erklärungen für die deutlichen Ausreißer

02. April 2005: Beerdigung von Papst Johannes Paul II.
25. Juni 2009: Tod von Popstar Michael Jackson
02. Februar 2011: Beisetzung von Erotikstar Sexy Cora
11. Februar 2012: Tod von Popstar Whitney Houston

Woher kommt dieser Anstieg?

Zu der Frage „Warum?“ ist noch nicht viel bekannt, weshalb wir hier nur Vermutungen anstellen können. Generell lässt sich jedoch beobachten, dass das Interesse am Tod mehr und mehr wächst. Es ist längst kein Tabu-Thema mehr, offen über seine Bestattungswünsche zu sprechen und sogar eine Bestattungsvorsorge abzuschließen. Und da ist das Internet natürlich aufgrund der ständigen Präsenz und der großen Informationsfülle eine schnelle, bequeme und einfache Informationsmöglichkeit.

Außerdem werden immer mehr Dienstleistungen und Gewerbe ins Internet verlagert. Das macht auch vor Bestattern keinen Halt. Während die Hinterbliebenen zu früheren Zeiten sofort den lokalen Bestatter kontaktiert haben, der ihnen vielleicht mündlich empfohlen wurde, informieren sie sich mittlerweile zunächst im Internet. Es reicht längst nicht mehr aus, auf Mund-zu-Mund-Propaganda zu hoffen. Oder in der lokalen Tageszeitung Anzeigen zu schalten. Bestatter sind mehr und mehr darauf angewiesen, aktiv auf ihre Kunden zuzugehen und natürlich auch online ihre Präsenz zu festigen.
Tipp: Sie interessieren sich für die Frage: „Wie bewerbe ich ein Tabu-Thema?“? Dann sind Sie bei diesem Blogartikel genau richtig: http://www.bestattershop.com/de/content/blog-marketing-fuer-bestatter.html

Regionales Interesse unterschiedlich?

Gibt es einen Unterschied innerhalb Deutschlands, wo die jeweiligen Begriffe häufiger gesucht werden? Ja! ‚Bestattung’ scheint den Ost-Deutschen eher in denn Sinn zu kommen, wenn sie eine Google-Suche abfragen:

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West- und Süddeutschland dagegen nutzen eher den Begriff ‚Beerdigung’:

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