Der Beruf Bestatter ist so vielseitig wie kaum ein anderer. Neben der fachlichen Kompetenz wie dem Wissen über die Organisation einer Trauerfeier, verschiedene Bestattungsarten und das Herrichten Verstorbener für die letzte Ruhe, besteht eine der anspruchsvollsten Aufgaben, darin, mit trauernden Angehörigen umzugehen. In diesem Beruf ist Einfühlungsvermögen und Verständnis für Menschen in Trauersituationen besonders wichtig. Viele Bestatter sind daher auch in der Trauerbegleitung geschult und haben sogar eine Ausbildung in der Trauerbewältigung absolviert. Als Bestatter sollte man sich darüber bewusst sein, dass die gemeinsame Organisation und Kommunikation über die Trauerfeier und die Beisetzung des Verstorbenen schon einen wichtigen Schritt der Trauerbewältigung darstellt. Daher sollten Sie schon hier auf die individuelle Situation der Angehörigen eingehen und je nach Bedarf verschiedene Unterstützungsangebote empfehlen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen 3 Tipps geben, die beim Umgang mit der Trauer helfen können.
1. Ein offenes Ohr haben
Aufrichtiges Interesse und ernst gemeintes Mitgefühl scheint auf den ersten Blick simpel und selbstverständlich. Aber im Berufsalltag angekommen sollte man sich immer wieder bewusst machen, wie wichtig Nachfragen und Zuhören ist und wie sehr es den trauernden Hinterbliebenen helfen kann. Nehmen Sie sich, wenn die Angehörigen es wünschen, genug Zeit und haben Sie die Ruhe, zuzuhören.
2. Auf wohlgemeinte Sätze und Floskeln verzichten
„Zeit heilt alle Wunden“ ist ein typischer Satz, den man als trauernde Person nicht hören möchte. Verzichten Sie daher unbedingt auf Binsenweisheiten und dergleichen. Gehen Sie stattdessen auf die jeweilige Situation des Trauernden ein und versuchen Sie, so individuell wie möglich zu reagieren.
3. Empfehlungen aussprechen
Je nach Bedarf können Bestatter auch Ideen und Empfehlungen aussprechen. Wenn der Tod eines geliebten Menschen beispielsweise sehr plötzlich kam und die Angehörigen das Bedürfnis haben, dem Verstorbenen noch etwas mitzuteilen, können Grabbeigaben in Form von Briefen sehr hilfreich und heilend sein. Verschiedene Vorschläge für individuelle und liebevoll gestaltete Grabbeigaben finden Sie beispielsweise in diesem Beitrag. Auch die Empfehlung einer Selbsthilfegruppe, eines Psychologen oder eines guten Fachbuches zur Trauerbewältigung können Sie als Bestatter unterstützend aussprechen. Wenn es um konkrete Methoden der Trauerbewältigung geht, sollten Sie ohne eine Ausbildung zur Trauerbewältigung jedoch nur Hilfestellung geben.
Insgesamt können Menschen mit dem Beruf Bestatter also viel tun, um den Angehörigen eines Verstorbenen in der ersten Zeit der Trauer beizustehen und einen positiven Beitrag zur individuellen Trauerbewältigung leisten.