Trauerfeier am offenen Sarg – Da scheiden sich die Geister

Manchmal braucht man diesen Moment, in dem man den Verstorbenen noch einmal friedlich im Sarg liegen sieht, ihm ins Gesicht blickt und sich persönlich von ihm verabschiedet. Für die Angehörigen kann genau dieser Augenblick sehr wichtig sein und ihnen dabei helfen, den Tod des geliebten Menschen zu begreifen. Viele Angehörige von Verstorbenen tröstet es sogar, die Person friedlich im Sarg liegen zu sehen. Aber ist es sinnvoll die gesamte Trauerfeier am offenen Sarg stattfinden zu lassen?

Was hier zu lande umstritten und nur in Ausnahmefällen erlaubt ist, wird in Russland Großbritannien und den USA regelmäßig praktiziert: Der Verstorbenen wird während der Trauerfeier im offenen Sarg bis hin zur Gruft begleitet.

Warum ist die Trauerfeier am offenen Sarg in manchen Ländern Normalität?

In den USA finden regelmäßig Trauerfeiern am offenen Sarg statt. Dies liegt unter anderem an der Größe der Vereinigten Staaten. Verwandten ist es oftmals nicht möglich vor der Beerdigung zu einer Abschiednahme zu erscheinen. Erst während der Trauerfeier nehmen sie Abschied und sehen den Verstorbenen das letzte Mal. Der offene Sarg bei der Trauerfeier ist so auch eine Art Bezeugung des Todes.

Wann ist eine Trauerfeier am offenen Sarg erlaubt?

Die öffentliche Aufbahrung von Verstorbenen ist in den meisten Landesbestattungsgesetzen verboten. Dies bezieht sich auch auf Friedhöfe und Kirchen. In speziellen Fällen kann jedoch das Gesundheitsamt oder die Ortspolizeibehörde Ausnahmen zulassen.

Öffentliche Aufbahrung oder persönliche Abschiednahme?

Wenn man unter Bestattern das Thema „Trauerfeier am offenen Sarg“ anspricht, scheiden sich die Geister.

Der Vorteil einer Trauerfeier am offenen Sarg liegt unverkennbar in der aktiven Abschiednahme. Während der gesamten Trauerfeier ist der Verstorbene zu sehen und präsent. Der Tod der verstorbenen Person wird für Angehörige begreifbarer, was zusätzlich den Prozess der Trauerbewältigung unterstützt.

Viele Angehörigen möchten sich aber nur ganz persönlich und im kleinen Kreis von der geliebten Person verabschieden. Nicht jeder Mensch, soll den Verstorbenen in diesem Zustand zu Gesicht bekommen, sondern die Person so in Erinnerung behalten, wie sie zu Lebzeiten war.