Von Beruf: Bestatter?!

Bei dem Berufsbild des Bestatters scheiden sich die Geister: Für die einen ist es ein Traumberuf, für die anderen der wahre Albtraum. Sicher ist jedoch eines: Als Bestatter leistet man einen großen Dienst für das Gemeinwohl.


Wenn jemand erzählt, er sei Bestatter, erntet er für gewöhnlich erst einmal entsetze Blicke und wird mit der Frage konfrontiert: "Wie kannst Du Dich beruflich nur ständig mit dem Tod beschäftigen?" - Die meisten Menschen verbinden das Berufsbild des Beerdigungsunternehmers ausschließlich mit dem traditionellen Totengräber, was heutzutage einfach nicht mehr richtig ist.

Bestatter müssen heute viel mehr leisten als das einfache Begräbnis. Sie sind Eventmanager und Psychologe in einem. Sie müssen tagtäglich auch auf individuelle Wünsche eingehen oder auch schon mal die rituelle Begleitung leisten. Sie beschäftigen sich zusätzlich mit kaufmännischen Angelegenheiten und müssen auch mit Werkzeugen, Maschinen und anderen technischen Einrichtungen umgehen können.

Der Beruf fordert ein besonders hohes Maß an Verantwortung und vor allem auch eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Bestattungsunternehmer können sich gut in die Lage der Hinterbliebenen hineinversetzen und legen viel Feingefühl an den Tag.

Was steht auf dem Stundenplan eines angehenden Bestatters?

Angehende Bestatter lernen nicht nur Dinge über Särge, Urnen, Trauerwäsche und Riten, auch Buchhaltung, Recht und Gesprächsführung stehen auf dem Stundenplan. Die Lehrlinge sollten körperlich und seelisch belastbar sein, handwerklich begabt und gutes kaufmännische Kenntnisse besitzen. Außerdem von Vorteil ist ein Gefühl für Gestaltung bzw. Dekoration sowie gute PC-Kenntnisse. Neben einer normalen Ausbildung werden auch duale Ausbildungen zur Bestattungsfachkraft angeboten. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.

Fazit: Der Beruf des Bestatters wird mit seinen vielfältigen und teilweise auch belastenden Anforderungen oftmals unterschätzt. Als Bestatter muss man heutzutage viel mehr leisten, als nur einen Leichnam der letzten Ruhe zu übergeben. Man muss gewisse Rechtsvorschriften beachten, kaufmännische Arbeiten erledigen, Arbeitsabläufe planen, Werkzeuge, Geräte etc. warten und handhaben, Verstorbene versorgen, über mögliche Bestattungsvorsorge informieren etc.