Wie bewerbe ich ein Tabu-Thema? – Marketing für Bestatter

In Deutschland hat sich seit 1980 die Zahl der Bestatter fast verdoppelt. Wie heben Sie sich dann von Mitbewerbern ab? Haben Sie eine Marketingstrategie? Und wie können Sie für Ihre Dienstleistungen werben, ohne pietätlos zu wirken?

Das Feld der Bestatter weitet sich immer mehr aus. Zum einen gibt es mehr und mehr Bestatter, während die Menschen immer älter werden, zum anderen sind die Bestattungsmöglichkeiten so breit gefächert wie nie. Deshalb ist es jetzt an den Bestattern selbst, den Kunden abzuholen. Und ihm aufzuzeigen, dass Bestatter keine düsteren, immer in Schwarz gekleideten Männer sind, sondern Menschen mit Know-How und Herz, die ihn und seine Angelegenheiten erst nehmen.
Denn: Bestatter werben jeden Tag für sich, ob bewusst oder unbewusst. Jeder bestehende Kunde ist ein möglicher ‚Verbreiter einer Empfehlung’. Den Aufdruck auf dem Firmenwagen nehmen potentielle Kunden wahr. Durch das Firmenschild am Bestattungsunternehmen werden Kunden aufmerksam. Aber man kann noch mehr machen. Und wenn man es richtig anpackt, kommt man auch aus der kleinen, leisen, verstaubten Nische der Bestatter heraus.

Qualität als Grundstein des Marketings

Werbung für die eigenen Produkte und Dienstleistungen funktioniert unter der Bedingung der Qualität. Bestatter sind seriöse und sensible Berater. Sie arbeiten würde- und respektvoll, denn ihre Kunden müssen Vertrauen gewinnen und in ihrer Trauer begleitet werden. Außerdem müssen Bestatter in ihrem Beruf Experte sein – es gibt kaum etwas, was in diesem Bereich geschäftsschädigender wirkt als Unprofessionalität!

Wenn die Qualität stimmt, kann die Werbung Früchte tragen!

Die Gradwanderung zwischen seriösen, offensiven Werbemaßnahmen und pietätloser Profitgier ist manchmal schmal. Aber das darf Bestatter nicht abschrecken. Denn Bestatter sind Dienstleister, sie sind Handwerker und sie sind Kaufleute. Als diese dürfen sie ebenso Werbung für sich machen, wie alle anderen es auch dürfen. Es ist nur etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Ein Bestatter, der qualitativ und preislich überzeugt, und dazu noch kreativ für sich wirbt, hat höhere Chancen wahrgenommen zu werden, als ein Bestatter, der vielleicht ebenso gute Leistungen anbietet, von denen aber niemand etwas weiß.

Checkliste

- eine informative, suchmaschinenoptimierte und ansprechende Internetseite
- ein präsenter und aktiver Social-Network-Auftritt

- eine definierte Marke (Gestaltung, Pflege etc.)
- strukturierte und übersichtliche Unterlagen, die das Angebot wiedergeben

Mögliche Werbeaspekte

- Seien Sie aktiv: Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht, welche Bestattungsunternehmen es gibt. Sie beschäftigen sich erst mit dem Thema, wenn es akut ist. Gehen Sie auf die Menschen zu und ‚entstauben’ Sie Ihren Beruf.
- Reduzieren Sie die Hemmschwelle, indem Sie die Menschen schon zu Lebzeiten –  an guten Tagen –  kennenlernen. So zum Beispiel bei Veranstaltungen, die Sie in Ihrem Hause geben: Tage der offenen Tür, Ausstellungen, Lesungen etc.
- Nutzen Sie den Informationshunger der Leute in Bezug auf das Thema Bestattungen. Nach der ersten Schrecksekunde über das Tabu-Thema folgt die Wissbegierde. Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht, was genau das Berufsbild eines Bestatters bedeutet

- Bieten Sie Mehrwerte! Informieren Sie die Menschen, hören Sie ihnen zu, beantworten Sie (un-)ausgesprochene Fragen.
- Seien Sie innovativ – Ihr Schaufenster und Ihre Internetseite sind die beiden repräsentativen Gesichter Ihres Unternehmens. Definieren Sie das Bild, das Kunden von Ihnen haben sollen!

Das Thema Bestattungen ist noch immer ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Nichtsdestotrotz ist der Beruf des Bestatters ein Beruf wie jeder andere und sein Unternehmen ist ein Unternehmen wie jedes andere. Gerade deshalb ist eine Marketingstrategie für Bestattungsunternehmen nicht pietätlos, sondern absolut notwendig!