Die Geschichte der Bestattung Teil 4: Rom

Das Römische Reich ist nicht nur dank Asterix und Obelix immer noch aktuell. Selbst der heutige englische Begriff für Beerdigung (Funeral) stammt vom lateinischen „funus“. Außerdem verdanken wir viele Bestattungsrituale der Christianisierung im Römischen Reich. Wie zum Beispiel die Körperbestattung.

1.    Der Ablauf einer Bestattung im Römischen Reich

Die rituelle Bestattung begann bei den Römern mit dem Auffangen des letzten Hauchs des Sterbenden durch einen nahen Verwandten. Anschließend wurden die Augen verschlossen und der Tod wurde durch mehrmaliges Rufen des Namens des Dahingeschiedenen festgestellt (conclamatio). Daraufhin wusch man den Leichnam,  kleidete ihn in seine schönste Toga und legte ihm eine Münze in den Mund. Nun wurde der Leichnam drei bis sieben Tage aufgebahrt. Rund herum standen die Klageweiber und beweinten den Verstorbenen. Sie stimmten aber auch Loblieder und Trauerlieder an. Immergrüne Zweige wurden an die Haustür gehängt um auf den Todesfall hinzuweisen.
In einem Trauerzug wurde der Tote an den Ort seiner Bestattung getragen. Dies geschah entweder in einem Sarg oder auf einer Bahre. Bei berühmten Menschen oder Politikern wurde an schließend eine Grabrede von einem nahen Verwandten gehalten. Die römische Göttin der Toten und der Leichenbestattung, Libitinia, wachte darüber, dass die überlieferten Begräbnisgebräuche eingehalten und die Pflichten gegenüber dem Toten erfüllt wurden. Ihr Heiligtum war der Geschäftssitz der Bestatter (libitinarii), die meist Sklaven oder Freigelassene waren.  

2.    Die Grabstätten im Römischen Reich

Zunächst muss man sagen, dass die Grabstätten der Römer nicht wie heute durch Bäume und Zäune abgetrennt waren. Sie waren für jeden sichtbar an großen Straßen platziert. Nur die Kaiser und bedeutende politische Persönlichkeiten durften um ihrer Verdienste willen innerhalb der Stadt Rom in einem Mausoleum bestattet werden.

3.    Die Grabbeigaben im Römischen Reich

Die Römer nutzten Grabbeigaben für Abschiedsgeschenke an den Verstorbenen, Außerdem wurden Dinge beigegeben, im Bestattungsritus eine Rolle spielten. Die vorher beschriebene Münze für den Fährmann durfte aber in keinem Fall fehlen. Sogar kleine Miniaturen von echten Gegenständen, die dem Verstorbenen viel bedeuteten, wurden ins Grab gegeben.
Opfer am Grab waren ebenfalls ein wichtiger teil einer Bestattung. In Rom war die Opferung eines Schweins üblich.

4.    Mythologie des Todes im Römischen Reich

Wie bei den Griechen wurde auch hier die Überfahrt über den Styx mit einer Münze bezahlt. Auf den Toten warteten in der Unterwelt drei Richter, die über ihn urteilten.
Nur wenigen Verstorbenen war es vergönnt im Elysium zu landen. Die meisten wanderten als Schatten im Asphodeliengrund.

Die Bestattungen im Römischen Reich zeigen wie viel wir von den antiken Kulturen übernommen haben. Der nächste Text befasst sich mit den Wikingern. Wir sehen uns an, wie die Wikinger ihre Toten bestatteten.