Neue Formen der Bestattung: Friedwald bald auch im Kreis Paderborn

Zur Abwechslung mal etwas Lokales: Wie viele von Ihnen wissen, sind wir – Vahle-Trauerwaren - im wunderschönen, beschaulichen Paderborn niedergelassen. Die aktuellen Entwicklungen im Bestattungsbereich und der Trend zum natürlichen Begräbnis unter Bäumen hinterlassen auch bei uns in der Region ihre Spuren. In Borchen, einer Gemeinde im Kreis Paderborn, wird es demnächst den ersten Friedwald geben. Dieser soll im Nonnenbusch, einem der prachtvollsten Wäldern im Kreisgebiet, angelegt werden. Die traumhaften Buchenbestände laden zum Verweilen und zu tollen Spaziergängen ein. Jetzt soll dieses schöne Fleckchen noch einen weiteren Zweck erfüllen: Ein Friedwald ist in Planung. Besonders die Mischung aus alten und jungen Baumbeständen eigne sich laut des Ansprechpartners Stephan Martini von der Friedwald GmbH besonders gut. Auch weit vor unserer Zeit soll der Nonnenbusch bereits als Bestattungsort fungiert haben. Es wurden Hügelgräber aus der Bronzezeit (2.200 bis 800 vor Christus) gefunden.

Mehr als 50 Friedwälder gibt es bisher in Deutschland. In der Paderborner Region konnte man sich bislang nicht für eine Friedwaldbestattung entscheiden. Sobald die Umgestaltung durchgeführt ist, wäre dies möglich.

Aktueller Trend – Friedwald

Was genau ist eigentlich ein Friedwald? Es handelt sich um speziell für die Bestattung ausgewiesene Wälder. Diese werden genau ausgesucht und müssen sich sowohl durch ihre Lage, den Bestand und die Möglichkeiten für die Durchführung von Bestattungen eignen. 2001 wurde der erste Friedwald dieser Art in Reinhardshagen (Nordhessen) eröffnet. In einem Friedhalt haben Angehörige die Möglichkeit Verstorbene in einer kompostierbaren/ biologisch abbaubaren Urne unter Bäumen ganz natürlich zu bestatten. Die Grabpflege entfällt dabei. Sie ist in den meisten Wäldern sogar verboten.

Was es dennoch gibt, ist eine Trauerfeier, die direkt an der Grabstelle stattfindet. Anstatt einem Grabstein, Blumen etc. wird der Baum mit einer Plakette geschmückt. Diese enthält den Namen sowie je nach Wunsch einen Spruch oder ein Symbol.

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Ein besonderes und soziales Angebot: Es ist sogar möglich, sich unter sogenannten Freundschaftsbäumen bestatten zu lassen. Dies komme zum Beispiel für gute Freunde, Cliquen oder Vereine in Frage. Die Angehörigen treffen sich somit beim Trauern an diesem Ort. Aber auch Familienbäume- oder Partnerbäume sind möglich.

Nachteile?

Einige Menschen sind der Ansicht, dass sich durch die Vermischung von Lebens- und Totenraum eine Schwierigkeit für die Trauerbewältigung. Friedhöfe machen den Tod an sich in der Gesellschaft präsent.

Wie finden Sie die Entscheidung für die Gestaltung eines Friedwaldes in Borchen? Welche Vor- oder Nachteile sehen Sie im Bezug auf Friedwälder generell?